Home Office und Firmenkultur

Nach nun mehr als vier Wochen Arbeit im Home Office sind viele der technischen Schwierigkeiten in der Zwischenzeit gelöst und die meisten Mitarbeiter haben sich an Online Meetings und die Arbeit mit weiteren Online Tools gewöhnt. Dass wir noch weit entfernt sind von einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet sei hier nur nebenbei erwähnt.
Nachdem die technischen Hürden nun also überwunden sind, zeigt sich in manchen Unternehmen und bei manchen Mitarbeitern, dass die Firmenkulturen und Kompetenzen der Mitarbeiter noch lange nicht auf die Digitalisierung ausgerichtet sind. Für manche Führungskräfte ist es mehr als schwierig, den Mitarbeitern nicht hin und wieder prüfend „über die Schulter schauen“ zu können. Das Gefühl, dass Mitarbeiter „unkontrolliert“ zu Hause an den Laptops sitzen, führt in der Zwischenzeit zu Kontrollanrufen im Homeoffice und das penible Führen von Arbeitszeitlisten. Noch immer geht es in vielen Unternehmen um den Nachweis von Anwesenheitszeiten und nicht das Erreichen von Arbeitsergebnissen. Auf der anderen Seite fühlen sich manche Mitarbeiter überfordert, Entscheidungen selbstständig zu treffen und die Zustimmung des Vorgesetzten nicht ständig einholen zu können.
Beides gehört zu den Voraussetzungen einer erfolgreichen Digitalisierung im Unternehmen – die Abgabe von Verantwortung auf Seiten der Führungskräfte und die Übernahme von Verantwortung auf Seiten der Mitarbeiter. Durch die Corona-Krise musste es „von heute auf morgen“ geschehen, doch letztlich ist solch ein Wandel, der Einstellungen und Handlungsroutinen des Einzelnen betrifft, nicht innerhalb von Tagen möglich. Als erster Impuls wäre es wünschenswert, dass nach dem Ende der Home Office Phase nicht alle wieder zu den bisherigen Mustern zurückkehren und der jetzt eingeschlagene Weg in die Digitalisierung wieder zurück gegangen wird.

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